"Den Puls des eigenen Herzens fühlen. Ruhe im Inneren. Ruhe im Äußeren. Wieder Atem holen lernen, das ist es" (Christian Morgenstern).

Yoga ist ...

mehr als ein Workout. Yoga ist das zur Ruhe kommen des Geistes: "yoga citta vrtti nirodah (Patanjali, Yoga Sutra I.2). Yoga geht dabei auf eine ca. zweitausend Jahre alte Geschichte zurück und meint die Fähigkeit, sich ausschließlich auf einen Gegenstand, eine Frage oder einen Inhalt auszurichten und in dieser Ausrichtung ohne Ablenkung zu verharren. Yoga ist aber auch die Asana-, Pranayama- (Atemtechniken) und Meditationspraxis, die uns dabei unterstützt, diese gezielte Ausrichtung unseres Geistes zu schulen. Yoga strebt dabei nach der Einheit von Körper, Atmung und Geist, der wir uns durch unsere Praxis annähern.  

Yoga praktizieren bedeutet in unserer oft schnelllebigen Zeit, den Alltag zu unterbrechen und die Gedanken zu entschleunigen, was uns bei regelmäßiger Praxis mehr Entspannung und Gelassenheit für die Herausforderungen des Alltags bringen kann. 

Mit Deiner Yogapraxis schenkst Du Dir eine Atempause, in der Du ganz bei Dir und im Jetzt  sein kannst.


Klassischer Hatha Yoga ist ...

im westlichen Kulturkreis sicherlich die bekannteste Yoga-Form und wird bei uns bereits seit ca. 50 Jahren unterrichtet. Hatha Yoga spricht Körper, Atem und Geist an und umfasst die Asana-Praxis (Körperübungen/Haltungen), Pranayama (Atemtechniken) sowie Meditation. Aus dem Hatha Yoga haben sich viele unterschiedliche Stile, Traditionen und Schulen entwickelt. Urvater des modernen Hatha Yoga ist T. Krishnamacharya (1888 - 1989). Er stellte bereits die Bedürfnisse des Übenden in den Mittelpunkt der Praxis und richtete die Asana- und Pranayama-Praxis an den Voraussetzungen der übenden Person aus. Auf seine Schüler sind u.a. Iyengar Yoga und Ashtanga Yoga zurückzuführen. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Yoga-Stile. Alle westlichen Yoga-Stile wie Power Yoga, Vinyasa Yoga etc. haben ihren Ursprung ebenfalls im klassischen Hatha Yoga.

Im Sanskrit steht die Silbe "Ha" für Sonne (Kraft, erhitzend) und die Silbe "tha" für Mond (Stille, kühlend). Aus dem Wort Hatha kann also auch die Bedeutung der Harmonisierung zweier entgegengesetzter Energien abgeleitet werden.

Im Hatha Yoga steht die körperliche Praxis der Asana, die durch die bewußte Atemführung auch zum Geist führt,  im Vordergrund. In der historischen Betrachtung sollte die Asana- und die Pranayamapraxis zum einen den Körper gesund halten und kräftigen und zum anderen Körper und Geist harmonisieren, allerdings nicht zum Selbstzweck. Die Asanapraxis diente vielmehr der Vorbereitung des Meditationssitzes und der Meditationspraxis.

Hatha Yoga kann eine sanfte, aber auch kraftvolle Übungspraxis mit komplexen Körperhaltungen und auch einfache Körper- /Wahrnehmungsübung, Atemübung (Pranayama) und Meditation sein. 

Nach einer Zeit des Übens können sich neben mehr innerer Ruhe auch unsere Kraft, Kondition und Beweglichkeit verbessern. Das ganzheitliche System des Yoga bietet uns mit den achtsamen Bewegungen, der Atembewusstheit und Meditation Techniken zur Verbesserung des körperlichen und seelischen Wohlbefindens.


Yin Yoga ist ...

ein wohltuender Ausgleich zu unserem oft aktiven und von Leistung geprägten Leben und eine gute Ergänzung zu aktiven Hatha-Yoga-Stilen, die die Muskulatur stärker ansprechen und körperlich kräftigend wirken. 

Yin Yoga ist ein sehr ruhiger, fast meditativer Yoga-Stil, der uns "in der Stille mit uns selbst" herausfordert. Im Yin Yoga halten wir die Asana zwischen 2 und 5 Minuten. Die Haltungen werden dabei passiv ausgeführt, d.h., wir dürfen während der Praxis alle körperlichen Anspannungen loslassen und die Asana ohne jegliche Anstrengung halten. Der Körper soll ganz in die Haltung "versinken" können, so dass wir eine tiefe Entspannung erfahren. Beim Üben bleiben wir achtsam bei unserem Körper und unserem Geist. Eine bestimmte Ausrichtung der Haltung steht also nicht im Vordergrund. Vielmehr soll die Erfahrung des Loslassens mit Hilfe von Bolstern, Decken oder Yoga-Blöcken für jeden ermöglicht werden. Wir üben die Praxis im Liegen oder Sitzen aus.

Yin Yoga spricht insbesondere die Faszien bzw. das Bindegewebe an, dabei kann das Gefühl von Dehnung durchaus intensiv in der Haltung sein. Muskeln und Bindegewebe werden stimuliert und Verspannungen und Verklebungen können sich lösen. Yin Yoga kann unseren Geist auf besondere Weise beruhigen, unsere Körperwahrnehmung schulen und uns bei uns selbst ankommen lassen.

Besonders für Menschen, denen es schwerer fällt mal inne zu halten und zu entspannen, kann dieser Yogastil besonders geeignet sein, auch wenn es anfänglich eine Herausforderung sein mag. 


Wichtig für und vor dem Unterricht sind  ...

  • Bequeme Kleidung, die nicht einengt
  • Dicke Socken, wenn Du schnell kalte Füße bekommst
  • Evtl. eine rutschfeste Matte (sind im Übungsraum vorhanden)
  • Ein großes Handtuch
  • Ein flaches Kissen und eine Decke (für Entspannungs-übungen)
  • Komme nicht direkt nach dem Essen zur Stunde, sondern halte eine Pause von 1h bis 2h nach einer kleiner Zwischenmahlzeit ein
  • Wenn Du krank bist solltest Du pausieren  oder vorher mit Deinem Arzt über die Teilnahme sprechen
  • Bitte komme pünktlich zum Unterricht, dies ist ein Zeichen von Respekt gegenüber den anderen Teilnehmenden

 

Sei geduldig mit Dir selbst

  • Achte stets auf Deine eigenen Grenzen, denn während eine Dehnung gewollt sein kann, darf keine Übung einen Schmerz verursachen oder unangenehm sein
  • In der Asana-Praxis geht es nicht um Perfektion, sondern um Ihre ganz individuellen Voraussetzungen und Möglichkeiten im Moment des Übens: Das was ist, ist gut so, wie es ist. "The study of Asana is not about mastering posture, it's about using posture to understand and transformation yourself" (B.K.S. Iyengar)
  • Und auch die Verbindung von Bewegung und Atem beim Üben gelingt nicht an jedem Tag gleich
  • Geduldig und nachsichtig mit sich zu sein, ist ebenso Yoga-Praktizieren wie meditativ auf einem Bein zu stehen